Why conscious breathing is essential in stimulus sensitivity and HSP - Séverine Van De Voorde

Warum bewusstes Atmen für Reizempfindlichkeit und HSP so wichtig ist - Séverine Van De Voorde

Geschrieben von: Stefanie Broes

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Lesezeit 5 min

Laute Fernseher, vibrierende Telefone, piepsende Laptops, heulende Sirenen … Heutzutage sind wir täglich mit Millionen von Sinnesreizen konfrontiert. Das sind so viele, wie jemand, der vor 100 Jahren lebte, in seinem ganzen Leben erlebt hätte. Eine Reizüberflutung ist für jeden intensiv, aber wenn Sie eine hochsensible Person (HSP) sind, ist die Herausforderung besonders groß. Sensorische und emotionale Reize kommen schneller und stärker und werden auch auf einer tieferen, intensiveren Ebene verarbeitet.

Ausreichend Ruhe und Entspannung sowie besondere Aufmerksamkeit für Körper und Geist sind für jeden hochsensiblen Menschen wichtig. Nimmt man sich dafür keine Zeit, droht schnell eine Reizüberflutung. Moonbird kann HSP eine große Hilfe sein, indem es Atemmomente schafft, in denen das Gehirn eine wohlverdiente Pause bekommt und der Körper sich entspannen kann.

Séverine Van De Voorde ist promovierte Psychologin, Stress- und Burnout-Coach, HSP-Expertin und Karrierecoach. In der Praxis erlebt sie, wie sehr Hochsensible von regelmäßigen beruhigenden Atemübungen profitieren. Wir haben sie nach ihren Erfahrungen gefragt.

Bewusstes Atmen ist eine sehr wirksame Methode, um ein Überlaufen des Eimers zu verhindern.

Welche Herausforderungen sehen Sie speziell bei hochsensiblen Menschen?

Séverine: „Hochsensible Menschen haben einen weniger strengen Reizfilter im Gehirn, sodass mehr Informationen durchkommen und verarbeitet werden müssen. Darüber hinaus sind bei HSP mehr Bereiche des Gehirns bei der Informationsverarbeitung aktiv. Infolgedessen müssen sie mehr Reize verarbeiten als durchschnittliche Menschen und sie verarbeiten sie auch gründlicher und genauer.

Im Gehirn eines HSP werden mehr Verknüpfungen und Assoziationen zwischen allen eingehenden Informationen hergestellt. Diese Art der Reizverarbeitung kostet viel Energie und erfordert viel mehr Verarbeitungs- und Erholungszeit. Das Risiko für HSP besteht hauptsächlich in Überstimulation (negativem Stress) und einem leeren Akku, es sei denn, Sie bauen bewusst Momente der Ruhe und Erholung ein.

Also leiden HSPs auch unter mehr Stress als der Durchschnittsmensch?

„Weil hochsensible Menschen empfindlicher auf Reize reagieren, sind sie auch stressempfindlicher. Schließlich besteht die ständige Gefahr einer Überreizung, also negativen Stresses. Das Stresssystem einer HSP reagiert schneller und intensiver auf potenzielle Bedrohungen. Sie produzieren mehr Stresshormone, die toxisch wirken können, wenn sie nicht bewusst entladen werden. HSPs müssen also viel häufiger auf die Bremse treten und ihr Stresssystem beruhigen.

Zusätzlich zu intensiveren körperlichen Reaktionen auf Stressfaktoren sind HSPs auch mit einer größeren Anzahl von alltäglichen „Tigern“ konfrontiert: Dingen, die ihr Stresssystem aktivieren. Dies ist größtenteils auf die Kernmerkmale der Hochsensibilität zurückzuführen, wie z. B. ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, Gerechtigkeit und Empathie. Diese spezifischen Merkmale erhöhen bei HSPs das Risiko, eine Ablehnungsempfindlichkeit zu entwickeln: die Angst, nicht gut genug zu sein, nicht dazuzugehören, enttäuscht zu werden und abgelehnt zu werden.

Die größten Risiken für eine HSP sind ein überlastetes Stresssystem und zu wenig Zeit für Ruhe und Erholung.

Um Ablehnung zu vermeiden, entwickelt man häufig Bewältigungsmechanismen wie maladaptives Gefallen (die Bedürfnisse anderer an erste Stelle setzen) und maladaptiven Perfektionismus (die Messlatte unrealistisch hoch legen). Diese Bewältigungsmechanismen und zugrunde liegenden Überzeugungen (ich muss perfekt sein, um als okay zu gelten, ich darf keine Fehler machen, wenn ich nein sage, bin ich am Ende allein) sind eine große Stressquelle und kosten unglaublich viel Energie.

Die größten Risiken für eine HSP sind daher ein überlastetes Stresssystem aufgrund der Kombination aus zu vielen Stressfaktoren, zu wenig Zeit für Ruhe und Erholung und der größeren Menge an Stresshormonen im Körper. Dadurch entstehen Energieprobleme. Diese werden verstärkt, weil oft zu viel Energie nach außen geht (für Aufgaben oder die Betreuung anderer) und zu wenig Energie nach innen kommt (HSP wissen oft nicht mehr, was ihnen gefällt).“

Welche Art von Menschen sehen Sie in Ihrer Praxis?

„In meiner Praxis sehe ich viele Menschen, die gestresst oder ausgebrannt sind. Untersuchungen aus den Niederlanden zeigen, dass 57 bis 75 % der HSPs ein Burnout haben (hatten). Sie sind die Kanarienvögel in der Mine, die zeigen, dass wir in dieser sich schnell verändernden, überstimulierenden Gesellschaft die Dinge anders machen müssen. Nicht nur aufgrund von Überstimulation und zu wenig Ruhe und Erholung, sondern auch, weil sie aufgrund hochsensibler Eigenschaften wie Pflichtbewusstsein und Loyalität länger durchhalten als andere.

Eine andere Gruppe von Menschen, die ich oft sehe, sind Menschen, die an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen und sich fragen, ob sie die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Zum Beispiel Menschen, die mit ihrem Job nicht mehr zufrieden sind. HSPs haben oft Entscheidungen getroffen, die auf den Erwartungen anderer basieren, und einige haben sich weit von ihrem Kern entfernt. Wenn Sie sich nicht um Ihre inneren Qualitäten und Talente kümmern, können Sie kein intensives Gefühl von Zufriedenheit, Sinn und Glück erleben.“

Die Atmung ist der direkteste Weg, Stresshormone abzubauen und so das Stresssystem zu beruhigen.

Wie können hochsensible Menschen einer Überreizung und Überforderung vorbeugen?

„Wie erwähnt sind HSPs anfälliger für ein überlastetes Stresssystem und bilden auch mehr Stresshormone im Körper. Daher ist es sehr wichtig, regelmäßig auf die Bremse zu treten und das Stresssystem zu beruhigen. Mögliche Ansätze sind Muskelentspannung (z. B. durch Bewegung) und bewusste, ruhige Atmung.

Atmen ist der direkteste Weg, um Stresshormone abzubauen und das Stresssystem zu beruhigen. Die Atmung begleitet Sie den ganzen Tag, sodass Sie bewusstes Atmen üben können, ohne dass andere es bemerken. Es ist daher ein sehr effizienter Weg, um sicherzustellen, dass der Eimer nicht überläuft.

Sich auf den Atem zu konzentrieren ist auch eine Form der Meditation. Sich auf eine Sache zu konzentrieren, entspannt Ihren Affengeist und lindert Ihre Sorgen. Es hilft Ihnen auch, sich von Reizen in Ihrer Umgebung und von den Emotionen anderer abzuschotten und gleichzeitig Ihre eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten.“

Welche Erfahrungen haben HSP mit Moonbird?

„Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, sich auf eine Sache zu konzentrieren, und Moonbird hilft dabei. Moonbird verbessert Ihre Konzentration sogar noch, da Sie sich auf das taktile Signal des sich zusammenziehenden und ausdehnenden Geräts konzentrieren müssen.

Sie können Moonbird an einem sichtbaren Ort liegen lassen, damit es Sie daran erinnert, im Laufe des Tages öfter bewusst zu atmen. Die App gibt Ihnen unmittelbares Feedback darüber, ob Sie gut trainieren. Das Biofeedback, das Moonbird liefert, ist ein starker Motivator zum (Weiter-)Üben, da HSPs empfindlicher auf Belohnungen reagieren.

Ein großes Plus: Moonbird macht keinen Lärm und stört daher nicht Ihre Mitbewohner. Darüber hinaus sind keine weiteren elektronischen Geräte nötig, die überstimulierend oder ablenkend wirken können.“

Was ist Ihr bester Rat für Menschen, die mit Hochsensibilität zu kämpfen haben?

„Erstens, Wissen über die Qualitäten und Fallstricke des sensiblen Gehirns zu sammeln. Der Trick besteht darin, Ihre Qualitäten als HSP maximal zu nutzen und das Leben unter Berücksichtigung der Einschränkungen proaktiv zu gestalten.

Es ist auch wichtig, die Selbstfürsorge an erste Stelle zu setzen. Die Hauptschwerpunkte sind Stress- und Energiemanagement. Beim körperlichen Stressmanagement lernen Sie, Ihr Stresssystem zu beruhigen. Dies erreichen Sie, indem Sie sich ausreichend Zeit für Ruhe und Erholung nehmen und Ihren Reizeimer im Laufe des Tages durch Bewegung und Atmung vorbeugend leeren.

Es ist auch wichtig, sich mit dem Energiemanagement zu befassen, indem Sie bewusst entscheiden, was Sie tun und was Sie lassen. Einschränkende Überzeugungen und nicht hilfreiche Gewohnheitsmuster (wie unangepasster Perfektionismus, Gefälligkeit und Kontrolle) müssen untersucht und durch hilfreichere ersetzt werden. Versuchen Sie auch herauszufinden, was wirklich zu Ihnen passt und was Sie im Leben wollen, abgesehen von dem, was andere erwarten. Lernen Sie, Nein zu Dingen zu sagen, die nicht zu Ihnen passen, und konzentrieren Sie sich so weit wie möglich auf Dinge, die Ihnen Energie geben.“

Séverine Van De Voorde – Vom Stress zur Resilienz (Niederländisch: Van stress naar veerkracht)

Séverine Van De Voorde ist promovierte Psychologin und arbeitet als klinische Psychologin und Coach in eigener Praxis. Sie ist spezialisiert auf Hochsensibilität, Resilienz, persönliches Wachstum und die Übersetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die menschliche Sprache.

In ihrem Buch „Van stress naar veerkracht“ („Von Stress zur Belastbarkeit“, www.vanstressnaarveerkracht.be ) finden Sie eine Fundgrube an Erkenntnissen, Tipps, Tools und Tricks zur Beruhigung Ihres Stresssystems und zur Optimierung Ihres Energiemanagements.

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